Die Technik, in der diese Arbeiten entstanden, wird «Montage-Kunst» genannt (frz./eng. «Assemblage» = Zusammenfügung). Darunter versteht man die Komposition verschiedenster Gegenstände, aber auch die Anwendung und Vermischung unterschiedlichster Techniken und Stile, wie zum Beispiel Collagen (Klebe-Technik), Fotografie, Malerei und Skulptur. Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist das so genannte
«Objet trouvé»
(dtsch. «Fundstück»)
Als selbständiger Stil erscheint dieser Begriff der "Assemblage" zum ersten Mal 1961 in New York, als das Museum für Moderne Kunst eine entsprechende Ausstellung unter dem Namen «The Art of Assemblage» organisierte, die ein enormer Publikums-Erfolg wurde. Die bereits vorher bekannte Technik der «Collage» hatte dafür den Weg bereitet.
Die Klebe-Technik der Collage ist in der modernen Kunst schon sehr früh entstanden, und wurde bereits von den Kubisten eingesetzt. Pablo Picasso und Georges Braque stellten schon 1912 entsprechende Arbeiten aus. Sie nannten die Technik «papier collé» (aufgeklebtes Papier). Heutzutage bezeichnet der Begriff «Collage» eine Methode bei der vor allem zweidimensionale Materialien zusammengefügt werden, also verhältnismäßig flache Elemente, wie z.B. Dokumente, Fotos, Gewebe aber auch Holzpaneele und Bleche.
Schon durch die Unterschiedlichkeit der aneinander gefügten Materialien, ergibt sich eine Verfremdung, und auf den ersten Blick oft kein Sinn oder Thema - wie in der abstrakten Kunst. Oder die Elemente haben zwar einen "geheimen" gemeinsamen Ursprung oder Sinn, den der Betrachter aber nicht er/kennt. In gewisser Weise könnte man sagen die Arbeiten ähneln oft vom Sinn her einem Film-Trailer, der verschiedene Ausschnitte des selben Films sinnlos aneinander reiht. Der Betrachter wird auf diese Weise zur Sinn-Suche/ Gebung herausgefordert.
Später wurden die Assemblagen vor allem durch die amerikanische Kultur (USA) mit ihrer pragmatisch-realistischen Sichtweise in unterschiedlichster, drei-dimensionaler Form weiter entwickeln. So gibt es heute zahlreiche Unterscheidungen nach Thema und Dimension der Arbeiten. Man spricht z.B. von «Installationen», wenn die Objekte fast die Größe einer Theaterkulisse erreichen, oder von «Funk- bzw. Junk-Art» (Müllkunst) bei sehr sozialkritisch provozierenden Arbeiten. Die sehr freie Gestaltung spiritueller, bzw. religiöse Themen bezeichnet man dagegen als «Persönliche Mythologie».
Eine Extrem-Form, die den Kunst-Begriff an sich in Frage stellte, ist das sogenannte «Ready Made» (Fertig-Produkt). Dabei handelt es sich um die Reduktion auf das unbehandelte Fundstück, welches durch verfremdende, museale Posierung zum Kunstwerk erklärt wird. Besonders bekannt in dieser Hinsicht ist die Pissoir-Schüssel von Marcel Duchamp.
Die Stil-Richtung der Montage-Kunst entspricht übrigens sehr genau dem gegenwärtigen ökologischen Interesse für Wiederverwertung, und hat schließlich dem Recycling auf breiter Bahn den Weg in die moderne Kunst geöffnet.