Kunst-Symposium

Symposium zeitgenössischer
Kunst
Während 14 Tagen
wetteiferten neun
europäische Künstler in
einer gemeinsamen Werkstatt

Österreich: Herbert Egger, Franz Gyolcs,
Otto Kayser, Arnold Pichler
Brüssel: Marcus de Vestele
Nîmes: Michel Gilles, Denis Vingtdeux
Paris: Gens-Pierre Agulhon, François Poyet

«Das war wirklich ein Abenteuer....» Lächelnd und um einige Erinnerungen reicher beendeten neun Künstler ein ungewöhnliches Experiment welches am 17. Feber in Nîmes begann. Was hier in Frankreich eine eher ungewöhnliche Erfahrung darstellt, ist in osteuropäischen Ländern dagegen recht geläufig. Im Grund ist die Idee sehr einfach: Man versammelt Maler und Bildhauer unter dem Thema Gegenwartskunst in einer aufgelassenen Werkstatt von «Europcar» in der «rue de la République 1», und öffnet dann das Ganze einem breiten Publikum. Der dadurch angeregte geistige Austausch - darunter versteht man nämlich ein Symposium - gipfelt dann am Ende in einer Ausstellung im «ESPACE GARD».

Ausgangsbasis
Altmaterial

«Alles wurde auf der Basis von Altmaterial hergestellt, das man sich auf der städtischen Mülldeponie und in den Steinbrüchen von Junas besorgte», betont Gens-Pierre Agulhon, der Organisator der Veranstaltung. «Wahrscheinlich waren vierzehn Tage Arbeit genau richtig bemessen. Gerade als wir so recht in Fahrt kamen, haben wir die Sachen aus der Werkstatt schaffen müssen ....». Individuell gestaltet und in Form von Installationen belegen die Ergebnisse des Symposiums die technische Vielfalt und thematische Intensität der Plastiker. Es ist ausgesprochene Gegenwartskunst und immer humorvoll wenn da bemalte Plastikplanen mit Schaumgummiskulpturen und Säcken voll Kies in einen Dialog miteinander treten. «Um die gegenseitige Beinflussung der Künstler erkennen zu können, ist es jetzt noch zu früh» folgert Gens-Pierre Agulhon. «Es ist dagegen ganz offensichtlich, dass sich da Verbindungen geknüpft haben und Kontakte zustandekamen. Manche haben eine Zusammenarbeit auf längere Sicht ins Auge gefasst. Eine Sache ist sicher: für die neun Künstler wird es ein Vor- und ein Nach-dem-Symposium» geben!»

Ein Teilnehmer
aus Nîmes berichtet

Neben Michel Gilles ist Denis Vingtdeux einer der beiden Künstler aus Nîmes, der an diesem aussergewöhnlichen Ereignis teilgenommen hat. Er berichtet: «Ich hatte ja schon einmal auf einem Symposium der Gegenwartskunst in Ost-Deutschland mitgemacht. In Nîmes kann man heute eine positive Bilanz ziehen. Es hat sich eine Gruppe gebildet und Auseinandersetzungen haben stattgefunden. Und übrigens war ich sehr angenehm überrascht über die Anteilnahme der Leute, die es nicht gescheut haben in unserem improvisierten Atelier in der «rue de la République» vorbeizuschauen; besonders während der Stierkampftage wo Musiker, Neugierige und befreundete Maler gekommen sind. Alle hatten Lust zu schauen was da passiert! Und gerade diese Begegnungen mit anderen Künstlern interessieren uns doch:
dieser «Workshop» sollte ja keine
geschlossene Veranstaltung
für Plastiker werden!