"Sudouest"-Zeitung / Gers/ 10.8.1995
Die HUMANISTISCHE GESELLSCHAFT / in Vic-Fezensac hat Gerser Künstlern Gelegenheit gegeben ihre Arbeiten auszustellen ......... der österreichische Künstler Otto Kayser hat in seinem Beruf als Architekt zahlreiche Modelle hergestellt. Sicher hat diese Arbeit seinen Stil beeinflusst, aber es sind auch Kindheits-Erinnerungen: «in der Kirche unserer Gemeinde standen wir als Kinder immer voller Bewunderung vor dem Modell einer Kapelle, wo von einer Melodie begleitet, eine kleine Jesus-Figur heraustrat. Ich denke, dass ich in zukünftige Arbeiten auch solche audio-visuellen Elemente einführen werde».
......... «Horus, der Himmels-Herr, erscheint über der Silber-Küste (Côte d’Argent) und verwandelt sie in Gold». Dieser Satz begleitet ein Bild, wo sich unter einem azur-blauen Himmel aus Müll-Säcken, alles ausbreitet was man so an der Côte d’Argent finden kann, vom Präservativ über die Plastik-Flasche zu den Holzresten einer Barke ..........
......... sichbar beeinflusst von der Erde, die ihn hier umgibt, «nimmt er am landwirtschaftlichen Rhythmus teil, aber indem er ihn wie ein Fremder von außen beobachtet». Diese Haltung ist perfekt in seinem Bild «Um mich herum, Erde» wiedergegeben: eine dicke Erdschichte, auf alte Holz-
Horus, der Herr des Himmels erscheint über der Küste ..... Assemblage (150/ 80/ 15cm) :
90% Müll auf Sand geklebt
bretter geklebt, «in welche die Zeit ihre Furchen und Risse gegraben hat», und mitten drin ein Bruchstück von einem bemoosten Dachziegel seines Hauses, eine Art Reliquie, mit darüber Teilen von blauen und weißen Kacheln, welche die Schönheit der Gerser Landschaft wachrufen: Einen blauen Himmel über den schnee-bedeckten Pyrenäen.
......... «Die Mais-Herren» wo die Geschichte dieses Getreides - bei den Wurzeln in der Maya-Kultur beginnend - auf dem Boden unseres Landes erzählt wird, ...... Eine Schichte aufgetragener Mais-Körner um an das Geheimnis des Wachstums zu erinnern ... «Man vergisst heute zu leicht den Ursprung des Lebens», ... Insektizide, Düngemittel ... «Ich bin kein Umwelt-Fanatiker, ich bin auch Realist, man muss mit Giften Leben - wie mit dem Bösen», ... Schläuche für das Wasser, das unser Leben erst möglich macht, ein Maya-Gott, eine Bauern-Familie, und dann noch ein Spiegel. Ein weiches Kissen ist zum Niederknien vorgesehen: Im Spiegel vereinigen sich dann Himmel und Erde mit dem Betrachter: Ein mystischer Moment.
......... Wekzeuge, Holzstücke, Teile alter elektrischer Installationen, Seiten aus einem alten Katalog von Manufrance, einige vergilbte Familien-Fotos ... «Bei mir habe ich sogar auf einem kleinen Altar Elemente vergangenen Lebens zusammengestellt, sozusagen die Wurzeln früherer Bewohner, da habe ich auch einige Zeugnisse meiner eigenen österreichischen Wurzeln hinzugefügt ........
La Depeche / Fleurance / Samstg. 7.2.1998 (M.L.)
KULTUR-ZENTRUM R. LAURENTIE / Fleurance
....... eine Ausstellung, wie man sie in Fleurance bisher noch nie erlebt hat. Otto Kayser hat sich von verschiedensten Kulturen beeindrucken lasse. Um den Dingen besser auf den Grund zu gehen, hat er sie vorher gesammelt, zerlegt und untereinander vermischt. Die Arbeiten dieses österreichischen Künstlers schocken, ge- und missfallen, aber sie lassen nie kalt ....... die dafür erhaltenen Preise bestätigen sein Talent, und vorallem seine Liebe zu unserer Region. Wenn er uns seine lyrischen und barocken Installationen präsentiert, so geht es ihm vorallem darum, sich dem Betrachter mitzuteilen und jene Verbindung zu schaffen, die vielen Menschen heute so fehlt, d.h. über etwas zu sprechen, um sich so besser (er)kennen zu lernen ....... in seinen Arbeiten vermischen sich moderne und traditionelle Stil-Elemente unserer Region. Es ist eine Mischung die fasziniert und hinterfragt. Die Arbeiten Otto Kayser's sind wirklich einmalig .......
La Dépêche / Fleurance /14.2.1999
KULTUR-VEREIN PLEIDADE / Fleurance
22 Gegenwarts-Künstler stellen aus
........ einige von ihnen verwandeln die Abfälle, welche unsere sogenannte ökonomische Gesellschaft verschwendet, um ihnen die Ewigkeit eines Kunstwerkes zu verleihen ......
La Gazette du Gers / Samstg. 27.3.1999 (A. Huc de Vaubert)
GYMNASIUM BOSSUET / Condome
(Exposition «Territoires»)
....... Otto Kayser ....... seine Assemblagen behandeln die Landwirtschaft mit der Unbeschwertheit, und dem amüsierten Blick eines Neulings aus der Stadt. Dieser österreichische Künsler spielt vollkommen frei damit Ideen und Elemente zu verbinden, und leistet sich sogar den Luxus manche seiner Arbeiten nur aus natürlichen, organischen Produkten zu konstruieren. Das Ergebnis ist amüsant, ja sogar etwas spöttisch-absurd, besonders durch eine sehr ausgefeilte, den Betrachter verblüffende Technik. Kunst bekommt hier eine andere Funktion als nur dekorativ zu sein. Die Idee rangiert deutlich vor der reinen Ästhetik.
Um mich
herum, Erde
Assemblage (100/ 195/ 10 cm),
Ausschnitt
Heilige Corrida Installation (150/ 90/ 40), Ausschnitt :
EichenKreuz, PorzellanTeller, Picknick-Besteck aus vergoldetem Plastik. Fotos von toten Stieren mit "SchlachtAbfällen" (Ohren und GeschlechtsTeil).
Fleisch auf Sand Assemblage (127/ 60/ 15 cm) :
Künstliche auf natürliche Abfälle geklebt.
Die Versuchung oder die Kette der Inkarnation Installation (145/ 130/ 39 cm), Ausschnitt :
Eva = GummiHandschuh.
Adam = TamponKern.
Schlange = mobile NeonLeuchte.
Das Auge Gottes = Infrarot-Detektor.
ParadiesApfel = Marke "Ewiger Delizius".
Preis der Stadt Auch 1998 «Über Gerser Erde»
Assemblage/ Installation (190/ 80/ 35cm) :
Eichenbalken, Gerser Erde + Heu auf Spanplatte geklebt,
Pyrenäen aus zerbrochenem und hinterleuchtetem Glas.
Walkman (Sendung Radio "Pays" in okzitanischer Sprache)